Krieg & Frieden
DISKURSRepublik Moldau: Grenzgänge für die Hoffnung
Die Republik Moldau zählt zu den ärmsten Ländern Europas. Inflation, Krieg und die Energiekrise lassen das kleine Land vor dem Winter zittern. Hilfe kommt unter anderem von der österreichischen Hilfsorganisation Concordia.
Die Republik Moldau zählt zu den ärmsten Ländern Europas. Inflation, Krieg und die Energiekrise lassen das kleine Land vor dem Winter zittern. Hilfe kommt unter anderem von der österreichischen Hilfsorganisation Concordia.
Ivan wartet am Eingangstor. Mit der ankommenden Gruppe hat der 67-Jährige eigentlich schon früher gerechnet. Jetzt, wo sie da ist, weist er ihr den Weg. Vorbei an einem leuchtend blauen Hausbrunnen, durch den länglichen Hof, über dem noch vereinzelt reife Rotweintrauben hängen. Er trägt dicke Wollkleidung, seine Haut ist ledrig. Für die Gäste lächelt er, als er sie in das kleine Haus führt.
Ivan und seine pflegebedürftige 68-jährige Frau Eugenia kümmern sich in Tudora, in der moldauisch-ukrainischen Grenzregion Ștefan Vodă, um ihre minderjährigen Enkeltöchter im Alter von 17 und acht Jahren. Die Ältere besucht bereits eine höhere Schule und ist nicht mehr ständig zuhause. Die Jüngere, Sebastiana, meistert hier mit den Großeltern den Alltag. Die Mutter der beiden arbeitet als Kindermädchen im deutschen Mannheim. Die Familie besuchen kann sie nur ein- bis zweimal im Jahr. Sie sorgt für den Unterhalt ihrer Eltern und Kinder in Moldau, dem nach dem Kosovo ärmsten Land Europas.
Geld, das nicht arbeitet
Der Grund dafür liegt in der schwachen Infrastruktur des Landes. Jedem Fünften fehlt es an Zugang zu sauberem Trinkwasser, auch der Zugang zu Bildung ist nicht allen gleich möglich – und das Durchschnittseinkommen liegt derzeit bei 200 bis 400 Euro. Viele Familien sind auf Sozialleistungen von Nichtregierungsorganisationen angewiesen.
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