Schule - © Pixabay/Tho-Ge

Religionssoziologin Astrid Mattes-Zippenfenig fordert mehr interreligiöse Kompetenz an Schulen

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Warum religiöse Konflikte im Klassenzimmer künftig zunehmen werden, welche Rolle dabei TikTok spielt und warum umso mehr interreligiöse Kompetenz nötig ist, erklärt die Religionssoziologin Astrid Mattes-Zippenfenig im FURCHE-Interview.

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Warum religiöse Konflikte im Klassenzimmer künftig zunehmen werden, welche Rolle dabei TikTok spielt und warum umso mehr interreligiöse Kompetenz nötig ist, erklärt die Religionssoziologin Astrid Mattes-Zippenfenig im FURCHE-Interview.

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​Für Wirbel sorgte dieser Tage der Vorstoß des Wiener Vize-Bürgermeisters und Bildungsstadtrats Christoph Wiederkehr, den konfessionellen Religionsunterrichts künftig durch einen Gegenstand mit dem Namen "Demokratie" zu ersetzen und freiwillig zu machen. Der Neos-Politiker erntete dafür weitgehend Ablehnung, an erster Stelle von den Religionsgemeinschaften. Aber auch die ÖVP und die FPÖ sprachen sich dagegen aus. Noch am selben Tag, an dem Wiederkehr seinen Vorschlag kommuniziert hatte, schob Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) den Überlegungen einen Riegel vor. "Der Religionsunterricht bleibt", ließ er kurz und knapp per Aussendung wissen. Gleichzeitig sind in den Sozialen Medien derzeit vermehrt Videos im Umlauf, in denen sich muslimische Jugendliche bei ihrer Religionsausübung in der Schule nicht ausreichend unterstützt fühlen. In TikTok-Videos beklagen sie sich etwa, dass ihnen vonseiten der Direktion kein Raum zur Verfügung gestellt wird, um ihr Gebet zu verrichten. Für Astrid Mattes-Zippenfenig, Religionssoziologin an der Universität Wien, ist dieses Phänomen nicht neu. Ein Gespräch über die Rolle von Religion an den Schulen.

DIE FURCHE: Die weitverbreitete Ansicht lautete lange Zeit, dass Religion gesamtgesellschaftlich auf dem Rückzug und gerade bei jungen Menschen kaum von Bedeutung sei …

Astrid Mattes-Zippenfenig: So einfach ist das eben nicht, die Wertestudie in den Corona-Jahren hat da ein anderes Bild gezeichnet. Jugendlichen ist Gott und Religion wichtiger als Erwachsenen. Auch die aktuelle Studie "Was glaubt Österreich?", an der wir gerade arbeiten, zeigt diesen Trend auf (eine Vorstudie dazu wurde soeben präsentiert). Im Laufe des Lebens verändert sich die Bedeutung von Gott und Religion.

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