Kamal Harris und Joe Biden - © Fotomontage: Rainer Messerklinger (unter Verwendung von Bildern von iStock/jcrosemann, APA / AFP / Allison Joyce und APA / AFP / Jewel Samad)

Sonnenfrau Harris vertreibt Gewitterwolken über US-Demokraten

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Kamala Harris’ Präsidentschaftskandidatur wirkt auf den US-Wahlkampf wie ein Stoßlüften und sorgt für Durchzug. Über einen Moment des Aufatmens.

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Kamala Harris’ Präsidentschaftskandidatur wirkt auf den US-Wahlkampf wie ein Stoßlüften und sorgt für Durchzug. Über einen Moment des Aufatmens.

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Die Nachricht, dass Joe Biden auf seine Kandidatur verzichtet und empfiehlt, Kamala Harris ins Rennen zu schicken, löste am vergangenen Sonntag bei FURCHE-Artdirector Rainer Messerklinger eine Assoziation aus: nämlich jene eines Wetterhäuschens. Er hatte diese traditionelle Form des Hygrometers im Kopf, bei dem nach einem Wetterumschwung wahlweise die Sonnenfrau oder der Regenmann zum Vorschein kommt.

Die kognitive Verknüpfung des Kollegen könnte stimmiger nicht sein. Wäre der US-Wahlkampf ein Wetterphänomen, dann hätten sich jetzt in Washington die dunklen Wolken verzogen, und ein Sonnenstrahl bräche sich Bahn. Stünde im Weißen Haus ein Wetterhäuschen, dann träte die Sonnenfrau hervor. Der Regenmann wiederum rückte einen Tick nach hinten – verschwände jedoch keinesfalls.

Parteitag der Demokraten könnte Euphorie dämpfen

Wie es mit der Sonnenfrau weitergeht, das steht in den Sternen. Aber eines hat die (mutmaßliche) Personalrochade bereits ausgelöst: eine Aufbruchstimmung, eine Atmosphäre der Zuversicht. Untermauert wird die kollektive Ergriffenheit durch harte Fakten. Harris sammelte bereits mehr als 100 Millionen Dollar an Spendengeldern ein. Dutzende finanzstarke Unternehmer und Philanthropen erklärten ihre Unterstützung. „Die Stimmung an der demokratischen Basis hat sich von entmutigt zu begeistert gewandelt“, wird Roger Altman, Gründer der Investmentbank Evercore, zitiert. Zu Harris’ Mitstreitern zählen schon jetzt viele einflussreiche Persönlichkeiten der Partei, darunter Nancy Pelosi oder das Ehepaar Clinton. Barack Obama, der auch privat mit Harris befreundet sein soll, will sich bis zum Parteitag mit einem Statement zurückhalten. Auch mehrere Gouverneure, die selbst als mögliche Kandidaten galten, stellten sich hinter die Vizepräsidentin.

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