Tamara Stajner - © Foto: APA / Roland Schlager

Kelag-Preis an Tamara Stajner: Laudatio

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Tamara Stajner erhielt für ihren Text „Luft nach unten“ den Kelag-Preis. Wir bringen hier die Laudatio von Brigitte Schwens-Harrant, die als Jurorin die Schriftstellerin zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur (Bachmannpreis) nach Klagenfurt eingeladen hat.

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Tamara Stajner erhielt für ihren Text „Luft nach unten“ den Kelag-Preis. Wir bringen hier die Laudatio von Brigitte Schwens-Harrant, die als Jurorin die Schriftstellerin zu den Tagen der deutschsprachigen Literatur (Bachmannpreis) nach Klagenfurt eingeladen hat.

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Geschichten von Helden und Unrecht, die im Gebiet des ehemaligen Jugoslawiens entstanden sind, haben sich in die Familien eingeschrieben und lassen niemanden unbehelligt. Von Generation zu Generation werden Gewalt und Schmerz weitergereicht. Der Körper wird zum Symptom, durch daseine Geschichte von Verlust und Zersplitterung lesbar wird. Kein Ende in Sicht. Es geht immer weiter. Oder doch nicht?

Wir hörten eine Rede an die Mutter, die diese gar nicht hört. Wir lesen den Versuch, Wege zwischen den Muttermalen zu finden, mit dem, was mitgegeben wurde, umzugehen, die Punkte zu verbinden. Wie ähnlich sind die Konstellationen für Mütter und Töchter? Und wer hört diese Rede, die dringend gehört werden sollte?

Mit Wut und Zärtlichkeit, Wut und Sehnsucht, Wut und Liebe lässt Tamara Stajner in „Luft nach unten“ in unterschiedlichen Klangbildern, in unterschiedlichen Tempi und Tönen teilhaben am Ausgraben von Wurzeln und an der dringlichen Suche nach einer „Konstellation fürs Leben“ und zeigt diese – wie ihre Vorgängerin Ingeborg Bachmann – als eine Sache auch der Sprache und als keineswegs private Angelegenheit.

Tamara Stajners Text „Luft nach unten“ können Sie hier nachlesen:
https://bachmannpreis.orf.at/stories/3257411

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