Amphibienwanderung - © Foto: iStock

Amphibien: Sex und Tod der Lurche

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Frösche, Kröten, Salamander und Co suchen derzeit ihre Laichplätze auf. Freiwillige helfen den Amphibien bei der Straßenquerung oder liefern Gewässerproben – und tragen so zum Schutz dieser bedrohten Arten bei.

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Frösche, Kröten, Salamander und Co suchen derzeit ihre Laichplätze auf. Freiwillige helfen den Amphibien bei der Straßenquerung oder liefern Gewässerproben – und tragen so zum Schutz dieser bedrohten Arten bei.

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Nicht nur die Marillen- und die Fliederblüte kamen heuer ungewöhnlich früh. In Niederösterreich mussten auch die Amphibienzäune zwei Wochen früher aufgestellt werden. Das meldet der Naturschutzbund Niederösterreich. Die Umweltschutz-Organisation koordiniert die jährliche Amphibienschutz-Aktion im ganzen Bundesland. Mehr als 400 Freiwillige sammeln die an den Zäunen gestoppten Tiere täglich ein und tragen sie auf die andere Straßenseite, um sie vor den Verkehrsgefahren zu bewahren. Wohin aber wandern die Tiere im Frühling? Und warum machen sie das?

Die Biologin Corinna Wallinger vom Institut für Zoologie an der Universität Innsbruck liefert im Gespräch mit der FURCHE die Antworten: „Sehr viele Tiere aus der Gruppe der Amphibien sind Bewohner zweier Welten – sie verbringen einen Teil ihres Lebens im Wasser, einen Teil am Land.“ So etwa die Kröten, aber auch Unken, Frösche und Salamander. Sie alle bewegen sich in der Paarungs- und Laichzeit, also jetzt im Frühling, an die Gewässer. Die brauchen sie für ihre Fortpflanzung. „Am auffälligsten bei der Amphibienwanderung sind die Erdkröten, weil es von denen noch am meisten gibt“, erklärt die Biologin. Auffällig sind sie vor allem dann, wenn sie ihre Laichwanderung über Straßen führt – ein potenziell todbringendes Unterfangen.

Um das zu verhindern, kommen Amphibienzäune zum Einsatz. Hinter denen sammeln sich die Tiere oder fallen in einen der ins Erdreich versenkten Plastikkübel. Dort sammeln sie Freiwillige mit Arbeitshandschuhen ein und setzen sie auf der anderen Straßenseite ab. Um die Tiere auch auf ihrem Rückweg vor dem Autoverkehr zu schützen, wird auf der gegenüberliegenden Straßenseite ebenfalls ein Schutzzaun errichtet. Hinter diesem abgesetzt, bewegen sich die Amphibien in Richtung ihrer Laichgründe. Das kann ein Teich oder ein kleiner Bach sein. Im Wasser angekommen, paaren sich die Tiere und legen ihre Eier, den Laich, ab. Die daraus geschlüpften Nachkommen, etwa Kaulquappen, haben zu Beginn ihres Lebens noch Kiemen, um unter Wasser atmen zu können. „In der weiteren Entwicklung entwickeln sie Lungen und können so an der Luft atmen“, berichtet Wallinger.

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