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Lourdes: Soldaten aus aller Welt beten für den Frieden

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1958 beschlossen französische und deutsche Soldaten, jedes Jahr gemeinsam in Lourdes für Frieden zu beten. Mittlerweile haben sich zahlreiche Nationen angeschlossen. DIE FURCHE begleitete die österreichische Delegation zur internationalen Soldatenwallfahrt 2024.

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1958 beschlossen französische und deutsche Soldaten, jedes Jahr gemeinsam in Lourdes für Frieden zu beten. Mittlerweile haben sich zahlreiche Nationen angeschlossen. DIE FURCHE begleitete die österreichische Delegation zur internationalen Soldatenwallfahrt 2024.

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Die Stimmung in der unterirdisch gelegenen Basilika Pius X. ist ein Vorgeschmack auf die Fußball-EM. Mit dem Unterschied, dass hier keine Mannschaften einmarschieren, sondern Militärmusiker aus aller Welt. Als die Teilnehmenden der spanischen Abordnung das Orchester ihrer Fuerzas Armadas erblicken, bejubeln und beklatschen sie sie wie Pop-Stars. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der italienischen Delegation oder der Hrvatska vojska (kroatische Armee). Die wippenden und tanzenden Militärmusiker von der Elfenbeinküste werden quer durch die Bänke gefeiert und mit wehenden Flaggen begrüßt.

Weniger temperamentvoll, aber nicht minder feierlich, geben sich die Deutschen oder Franzosen, deren Fahnenträger ihre Nationalfahnen austauschen. Ein Akt mit Symbolkraft. Denn es waren französische und deutsche Soldaten, die 1958 beschlossen, sich jedes Jahr in Lourdes zu treffen, um dafür zu beten, dass sie einander nie wieder auf einem Schlachtfeld gegenüberstehen müssen. Heute ist diese Wallfahrt die größte Friedenskundgebung von Soldatinnen und Soldaten in europäischen Armeen. Auch das österreichische Bundesheer ist unter der Leitung von Militärbischof Werner Freistetter mit 400 Pilgerinnen und Pilgern vertreten. Freistetter sieht in der Pilgerreise eine einzigartige Chance, nationale Grenzen zu überwinden und Momente des Innehaltens zu erleben.

Vom Gottesdienst zur Freiluftparty

Dass in Lourdes nicht nur gebetet wird, sondern nach den offiziellen Terminen auch gefeiert wird (außerhalb des heiligen Bezirkes verwandelt sich die Stadt mitunter in eine gigantische Freiluftparty), ist für ihn kein Widerspruch, sondern eine Ergänzung: „Eine Wallfahrt ist das gemeinsame Unterwegssein zu einem Ort, an dem die Gegenwart Gottes in besonderer Weise spürbar ist. In welcher Form auch immer.“

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