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Wandel der Komödienspiele

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Mit der Maxime, europäische Komödie spielen zu wollen, begibt sich das heurige Ensemble Porcia auf aktuellen Europakurs und in der Tat: In dieser Saison lacht man auf Italienisch, Englisch, Französisch und Wienerisch.

Gleich zu Saisonauftakt gab 's eine österreichische Erstaufführung und zwar die neue Übersetzung von Molieres „Schule der Frauen" durch Ernst Stankovski. Für manche recht ungewohnt, hat der vielseitige Schauspieler und Autor Ernst Stankovski den komödiantischen Edelstein Molieres neu geschliffen. Ein gutes Stück seiner Arbeit fiel allerdings dem roten Stift der Regie (Tamäs Ferkai) anheim. Zum Glück sickerte noch ein geringer Teil von Molieres böser Menschenkenntnis durch das Netz der Striche. Mit Wiener Humor wartete die zweite Premiere am Samstag auf. Auf dem Programm stand „Der Fiaker als Marquis", eine Uraufführung nach der „Lokalposse" von Adolf Räuerle. Der Autor Peter Hofbauer hat die Vorgabe aus dem Riedermeier im Geist des großen Johann Nepomuk aufbereitet und mit viel Sinn für Sprachkomik und Situationswitz versehen, sodaß das Publikum im Pointenhagel stand. Simpel wie der Titel ist die Story aus der Rackhendlzeit: Zwei Milchbrüder werden verwechselt und plötzlich sieht sich der urige Fia-kerbursch in adeligen Kreisen. Regisseur Tamäs Ferkai gab der Sache Tempo und Drastik, das gesamte Ensemble setzte auf Höchstleistung.

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