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Abschiedsgala

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Perfekt war die Gala, schwer der Abschied: Mit einem vollendeten Liederabend verabschiedete sich am Montag die Sängerin Christa Ludwig vom Publikum des Carinthi- schen Sommers, dem sie seit dem Jahr 1971 die Treue gehalten hatte. Und schon vor Beginn dieser Abschiedsgala in der Ossiacher Stiftskirche wurde offenkundig, daß es in Kärnten weit mehr Ludwig-Fans als Sitzplätze in der Barockkirche gibt.

Wer aber eine der begehrten Karten für dieses letzte Konzert der Ludwig und gleichwohl letzte Konzert im 25. Carinthischen Sommer erwerben konnte, hatte einen Gewinn gemacht. Ihn erwartete ein ebenso fulminanter wie makelloser Liederabend, bei dem die Grande Dame der Gesangskultur all ihre Trümpfe ausspielte: Ihren herrlich timbrier- ten, von hoher Phrasierungskunst getragenen Mezzosopran, ihre vielgestalten Möglichkeiten, das Liedgut von Robert Schumann, Gottfried von Einem, Hugo Wolf, Richard Strauss und Leonard Bernstein nach Höhen und Tiefen auszuloten, ihre Wortdeutlichkeit und ihre technische Perfektion. Der Pianist Charles Spencer war der großen Sängerin ein sensibler Begleiter, der den Abschiedsabend behutsam wie temperamentvoll mitgestaltete.

Nach tosendem Applaus wurde Christa Ludwig zum Ehrenmitglied des Carinthischen Sommers gekürt und kein Geringerer als Gottfried von Einem hielt die Laudatio für die Künstlerin, die das Kärntner Paradefestival sowohl als Interpretin, als auch als Kursleiterin bereichert hat- te.

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