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Digital In Arbeit

SOS ruft...

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SOS-Bericht

SOS 42 „Ehemaliger Nationalsozialist“: Wir konnten einen größeren Betrag übersenden, Arbeit haben wir noch keine für ihn.

SOS 43 „Heimatvertriebene Familie“: Wir haben finanziell geholfen und bitten noch um Bekleidung und Schuhe.

SOS 44 „Junge Ärztin“: Leider hat sie ein Lebensmittelpaket zurückgewiesen, da es noch Ärmere gäbe... Wir konnten einige Patienten schicken. Aus England kam das Angebot eines Geistlichen, ihr von Zeit zu Zeit ein Lebensmittelpaket zu schicken.

SOS 45 „SOS-Winterhilfe“: Wir danken herzlichst für Geldspenden und Bekleidung. Wir brauchen noch dringend Kinderschuhe.

SOS-Rufe

SOS 53: In einer Volksschule im Burgenland versitzt ein zwölfjähriges taubstummes Mädchen die Zeit, ohne daß es etwas lernen kann. Die Kosten im Taubstummeninstitut in Wien-Speising betragen 12 S pro Tag. Die Eltern des Kindes besitzen zwar eine kleine Wirtschaft, und aus diesem Grunde tut die Fürsorge nichts für das Kind. Infolge Unglücksfällen sind die Eltern des Kindes sehr verschuldet. Außerdem haben sie für noch sechs kleine Kinder und einen alten Großvater zu sorgen. So können die Eltern beim besten Willen dem Kinde nicht hellen. Wer nimmt sich seiner an?

SOS 54: Sudetendeutsche Witwe, der Mann 1945 an Lungenentzündung gestorben, da kein Arzt gerufen werden durfte, ihr Besitz (Hotel und Elektrizitätswerk) verloren, haust mit ihren zwei Kindern (ein Sohn vermißt) und der alten Mutter in einer Kellerwohnung in unbeschreiblichen Verhältnissen. Nun hat ihr die Hausfrau Gas und Licht abgesperrt und sie gekündigt. Wer hilft der verzweifelten Frau, die körperlich und seelisch am Ende ihrer Kräfte ist? Wir srehen für sie eine trockene Wohnung und bitten auch um Kleidung und Schuhe für die beiden Söhne (11 und 17 Jahre) und um ein finanzielles Opfer.

SOS 55: Ein sudetendeutsches katholisches Ehepaar, Mann Akademiker, zwei Kinder (Bub 10, Mädchen 12 Jahre), wurde durch die Ereignisse der vergangenen Jahre um alle Habe gebracht, aus der Heimat vertrieben und getrennt. Während die Frau mit den Kindern in Deutschland weilte, gelang es dem Mann, in Wien die Staatsbürgerschaft zu erlangen und sich eine Existenz zu gründen. Er holte daraufhin seine Familie von Passau ab, alle sahen hoffnungsvoll in die Zukunft. Fünf Tage später starb er. Die Frau kann keinerlei Rente oder Unterstützung bekommen und steht völlig mittellos da. Die Kinder konnten in ein Internat aufgenommen werden. Sie sucht nun eine Arbeit. Wir bitten auch um Kinderkleidung, Geschirr und finanzielle Hilfe.

SOS 56: Sudetendeutsdie Postdirektorswitwe, 75 Jahre alt, schwer herzleidend, völlig mittellos und ohne jede Hilfe, der einzige Sohn, Primarius, verschleppt; der Bruder, ein Pfarrer, im Jahre 1945 gestorben; die Schwester nahm sich das Leben, als man ihnen die Fabrik wegnahm und der Schwager ebenfalls verschleppt wurde. Sie ist nun in einem Armenhaus gelandet, die Fürsorge zahlt 7 S pro Tag für sie. Ihre Schuhe sind reparaturbedürftig, sie hat nichts Warmes zum Anziehen und kann sich auch nichts kaufen. Wir bitten um warme Wäsche und Kleidung und Geldspenden.

SOS 57: Angehender junger Religionslehrer, Laienkatechet, sollte im Herbst seine Lehrtätigkeit beginnen. Doch er wurde lungenkrank. Völlig mittellos, vermochte er als Flüchtling die Kosten der Heilstätte nicht zu bezahlen. Er hat bereits 900 S für drei Monate Aufenthalt von uns bekommen. Die Arzte halten weitere drei Monate Heilstättenaufenthalt für notwendig, damit er ganz gesund wird.

Wir bitten nochmals um finanzielle Hilfe.

Alle Hilfe nicht an Redaktion „Die Furche“, sondern d i r e k t an SOS-Gemeinschaft für S o f o r t h i 1 f e, Wien I, Herrengasse 14, U 28 4 21, Postscheckkonto: Caritas der Erzdiözese Wien, SOS, 94.206.

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