Trautl Brandstaller: Die Frauen lieben „Dallas“-Frauen
Nur in kleinen Schritten kann das Bild der Frau in den ORF-Serien - und in der Werbung - verändert werden: Trautl Brandstaller, Leiterin der ORF-Hauptabteilung "Jugend, Gesellschaft, Familie", im Gespräch.
Nur in kleinen Schritten kann das Bild der Frau in den ORF-Serien - und in der Werbung - verändert werden: Trautl Brandstaller, Leiterin der ORF-Hauptabteilung "Jugend, Gesellschaft, Familie", im Gespräch.
FURCHE: Gibt es für Ihre Abteilung "Jugend, Gesellschaft, Familie“ ein anderes, neues Bild der Frau, wie sieht es aus und was wird getan, um es über den Bildschirm zu vermitteln?
TRAUTL BRANDSTALLER: Langfristig sollte es im ORF sicher wieder ein Frauenmagazin geben — nicht nur deswegen, weil es in diesem Haus ja auch ein Männermagazin gibt… Derzeit habe ich dafür aber keinen Sendeplatz, auch keine Redakteurin, die es meinen Vorstellungen entsprechend gestalten würde. Das dürfte keine Neuauflage von „Prisma“ sein, die Zeit hat sich einfach geändert.
FURCHE: Sehen Sie keine Schwierigkeiten, die entsprechenden Sendezeiten dafür durchzusetzen?
BRANDSTALLER: Ob ich da keine Schwierigkeiten habe, bin ich mir nicht so sicher, aber ich würde dafür kämpfen. Dieses Magazin müßte nicht mehr so kämpferisch aufbereitet werden wie vor zehn Jahren. Auch die Emanzipation muß man heute ein bißchen mehr mit Humor, mit Gelassenheit, etwas differenzierter betrachten.
FURCHE: Heißt das, Emanzipation geht nur mit den Männern und nicht gegen die Männer?
BRANDSTALLER: So würde ich es nicht gerne sagen, aber was vielleicht früher vernachlässigt wurde und was eine jüngere Generation von Frauen und Männern besser weiß als die ältere Generation, ist, daß sich auch das Bild des Mannes ändern muß, wenn sich das Bild der Frau ändert. Es gibt keine Emanzipation der Frau, wenn es nicht auch eine Emanzipation des Mannes gibt.
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