Neue Brot-Kultur: Der Sauerteig kehrt zurück
Abseits der Backindustrie versuchen „Kultbäcker“, dem Brot seine Seele und seine wichtigste Zutat zurückzugeben: Zeit. Auch der eben anlaufende Film „Brot“ dokumentiert dies.
Abseits der Backindustrie versuchen „Kultbäcker“, dem Brot seine Seele und seine wichtigste Zutat zurückzugeben: Zeit. Auch der eben anlaufende Film „Brot“ dokumentiert dies.
Es ist seit einiger Zeit in Städten ein erstaunliches Phänomen zu beobachten: Menschen stehen wieder Schlange vor kleinen Bäckereien, um Brot zu kaufen. Sie legen Wert auf dieses alte Handwerk, auf Holzofenbrot und Sauerteig. Der Duft von frischem Brot war für viele oft nur noch eine Kindheitserinnerung, nun lebt sie wieder auf. Gleichzeitig werden aber Unmengen an Brot industriell gefertigt, in Plastik verpackt und im Supermarkt billig verkauft. Das wird so produziert, weil es ebenfalls genügend Nachfrage gibt. Beide Entwicklungen verlaufen interessanterweise parallel. Nun widmet sich ein Dokumentarfilm diesem Thema: Regisseur Harald Friedl erzählt in „Brot“ von engagierten Handwerksbäckereien und den Konzernen der Lebensmittelindustrie. Im Grunde ist es nichts sensationell Neues, für Brot Sauerteig zu verwenden, nur Salz, Mehl und Brotgewürze wie Kümmel oder Koriander. Unsere Großeltern-Generation hat nicht viel anders gebacken als heute gehypte „Kultbäcker“. Dazwischen gab es aber gehörige Umwälzungen in der Branche: Die Veränderung setzte mit der Ausbreitung von großen Ketten ein, die industriell produzierten, gleichzeitig kam es zum Sterben kleiner Bäckereien und zuletzt zum „Aufbacktrend“.
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