Kinder auf der Flucht  - © Foto: APA/AFP/Daniel Leal

Kinderrechte im Krieg

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Die Kinderrechte garantieren, dass Minderjährige – egal welcher Hautfarbe oder Herkunft – nicht benachteiligt oder ausgebeutet werden. Doch was heißt das im Krieg und auf der Flucht?

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Die Kinderrechte garantieren, dass Minderjährige – egal welcher Hautfarbe oder Herkunft – nicht benachteiligt oder ausgebeutet werden. Doch was heißt das im Krieg und auf der Flucht?

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Jeder Krieg bringt Not und Elend, vor allem für die Zivilbevölkerung. Kinder beginnen keine Kriege, sie führen sie nicht, sie können sich ihnen nicht entziehen und sie können sie nicht beenden. Der Schutz von Kindern vor Krieg und insbesondere ihr Schutz im Krieg ist international durch die Kinderrechtskonvention festgeschrieben. Der sind alle Staaten verpflichtet – und wer sich nicht daran hält, macht sich Kriegsverbrechen schuldig. Es ist daher auch geboten, minderjährige Kriegsflüchtlinge die Ausreise aus umkämpften Gebieten möglichst rasch zu ermöglichen, sie notfalls zu evakuieren und in sicheren Ländern aufzunehmen. Auch für die Phase nach der Flucht sind die Kinderrechte und der Schutz des Kindeswohls wesentliche Bezugspunkte.

Traumatisierung sitzt tief

Mit der Flucht und der Ankunft in einem sicheren Land wie Österreich ist es nämlich nicht getan. Der Schutz vor Granaten und Gewehrkugeln ist die unverzichtbare Basis für ein gesundes und glückliches Aufwachsen, die Traumatisierung sitzt aber tiefer. Kindheit ist eine sensible Phase, in der die Gefühle von Sicherheit und Vertrauen besonders wichtig und prägend für das weitere Leben sind. Krieg und Flucht zerstören diese Sicherheit. Die Angst um einen selbst, um Eltern und andere wichtige Bezugspersonen, der Verlust des eigenen Zuhauses, der vertrauten Heimat, der Abbruch sozialer Beziehungen: All das erschüttert die kindliche und jugendliche Seele.

Die individuelle Verarbeitung ist von Kind zu Kind verschieden. Es geht nicht nur darum, was objektiv geschehen ist, sondern wie Kinder die Situation subjektiv erlebt haben. Ebenso spielen Alter, Reife und Entwicklung eine Rolle. Manche Kinder und Jugendliche sind resilienter als andere, und manchmal zeigen sich die psychischen Folgen wie Depressionen, posttraumatische Belastungsstörungen, Selbstverletzungen, Stress oder Angststörungen erst mit zeitlicher Verzögerung. Unbehandelt kann das ganze restliche Leben überschattet werden. Es können soziale Probleme wie Armut, Isolation, Delinquenz oder die Flucht in Drogen folgen.

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