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Kunst der Irritation — Zobernig und Kogler

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Wer zur Zeit die Kärntner Landesgalerie in der Kla-genfurter Burg besucht, wrird gleich beim Eintritt irritiert sein: Heimo Zobernig hat mit einer weißgestrichenen Plattenwand den Blick auf die Burgkapelle im Parterre verplankt und somit einen räumlichen Eingriff vollzogen. Nur durch einen schmalen Spalt kann man die barocke

Kapelle mit Fromillerfresken erreichen. Diese Installationen des in Wien lebenden Kärntners, der Österreich bereits bei der Biennale von Venedig und der Kassler documenta vertreten hat, entzieht sich der tradierten Kunstdefinition. Man kann sie ebenso als konzeptionelle Baustelle betrachten, wie als Symbol der Sichtbeschränkung oder der Mauer schlechthin.

Der Raum ist auch das Thema des ebenfalls prominenten Tiroler

Künstlers Peter Kogler. Er führt die Besucher in den Galerieräumen im ersten Stock durch seinen „Klagenfurter Korridor", der eine Variante seines Röhren-Konzepts ist. Mit Hilfe von grauen Vorhängen führt Kogler die Besucher quer durch die Galerie, sämtliche Präsentatiqnsräume aussparend. Nur zwei Öffnungen erlauben ein Verlassen des Korridors. Eine führt zur raumumfassenden Siebdruck-Komposition „Löcher", die andere zum themenbezogenen Siebdruck „Rohr". Eine Computeranimation am Ende des Korridors simuliert ein zusätzliches Raum- und Rohr-Erlebnis, bevor man durch den Vorhang-Korridor Koglers und an der Verplankung Zobemigs vorbei zurück in die Innenstadt-Korridore des Klagenfurter Straßennetzes mit seinen Häuserverplankungen gelängt. (Bis 4. April beziehungsweise 29. Mai)

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