Jiri Friml - © Foto: APA/TOBIAS STEINMAURER
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Jiří Friml: „Das Auto hat geschaukelt“

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Der Pflanzenforscher Jiří Friml wurde diesen Sommer mit dem renommierten Wittgenstein-Preis ausgezeichnet. Wie er davon erfuhr und warum er so fasziniert von Pflanzen ist. Ein Porträt.

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Der Pflanzenforscher Jiří Friml wurde diesen Sommer mit dem renommierten Wittgenstein-Preis ausgezeichnet. Wie er davon erfuhr und warum er so fasziniert von Pflanzen ist. Ein Porträt.

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Der tschechische Biochemiker Jiří Friml saß mit seiner Familie im Auto, als der Anruf kam. „Ich fuhr gerade durch Tschechien und habe gesehen, dass mich eine österreichische Nummer anklingelt“, erinnert sich Friml, „sofort dachte ich, dass es im Labor einen Unfall gab.“ Als er ans Telefon ging, teilte ihm der Chef des FWF, Christof Gattringer, mit, dass er dieses Jahr mit dem mit 1,7 Millionen Euro dotierten Wittgenstein-Preis ausgezeichnet wird. „Die ganze Familie hat angefangen zu feiern, das Auto hat geschaukelt, und ich saß am Steuer“, erzählt Friml und lacht. Mit dem "Austro-Nobelpreis" hat der Pflanzenforscher vieles vor.

Friml wurde am 24. Juni 1973 in Uherské Hradiště im Südosten Tschechiens (Südmähren) geboren. Er schloss 1997 sein Diplomstudium in Biochemie an der Masaryk-Universität in Brünn unweit seiner Geburtsstadt ab. Im Jahr 2000 folgten ein PhD in Biologie an der Universität Köln sowie ein zweites Doktorat für Biochemie 2002 an der Masaryk-Universität. Im gleichen Jahr wurde Friml Gruppenleiter am Zentrum für Molekularbiologie der Pflanzen in Tübingen, 2006 erhielt er eine Professur an der Uni Göttingen und wechselte 2007 an das Vlaams Instituut voor Biotechnologie (VIB) in Gent (Belgien). Es ist eine steile Karriere, die Friml zurückgelegt hat.

Aufgewachsen ist der Biochemiker auf einem Hof mit einem Acker und Tieren. „Als Kind wollte ich lieber mit Freunden spielen, aber ich musste auf dem Acker mithelfen“, sagt Jiri und schmunzelt. Mit dem Großvater hat er Obstbäume veredelt und seine Faszination für Pflanzen entdeckt. Friml war ein guter Schüler. Besonders zog es ihn zu den Naturwissenschaften hin. Nach der Schule entschied er sich, Chemie zu studieren. Ein ungewöhnlicher Weg für einen Bub vom Land?

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