Fußball Bundesliga, SK Rapid - FK Austria vom 22.09.2024 - © APA/MAX SLOVENCIK

Pyrotherapie

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Seit die Lage beim Wiener Derby zwischen Fans von SK Rapid und FK Austria vergangenen Sonntag eskalierte, brüteten die klügsten Köpfe der Bundesliga über eine passende Sanktion – und fanden sie in der im Männersport allseits bewährten Pyrotherapie.

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Seit die Lage beim Wiener Derby zwischen Fans von SK Rapid und FK Austria vergangenen Sonntag eskalierte, brüteten die klügsten Köpfe der Bundesliga über eine passende Sanktion – und fanden sie in der im Männersport allseits bewährten Pyrotherapie.

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Sämtliche Sanktionen wie Geisterspiele, bessere Absperrungen oder strengere Kontrollen wurden nach den Derby-Randalen vom Sonntag als zu mild vom Ideentisch gefegt. Die Bundesliga fährt nun passend zum Delikt harte Geschütze auf: Am Ort des Geschehens sollen die 50 rabaukigsten Hooligans von Rapid und Austria ihre Gefühle konstruktiv aufarbeiten.

„Jubel ohne Trubel“ prangt auf dem Schild vor der Generali-Arena, rundherum wurden grüne und lila Herzen gekritzelt. Die ersten Hooligans treffen bereits ein und hüpfen bedröppelt im Slalom um die Brandlöcher im Kunstrasen zum Mittelpunkt, wo die Sozialarbeiterin einen Sesselkreis aufgebaut hat. Im ersten Schritt wird aktives Zuhören geübt. „Ich kann das alles nicht mehr. Ein Böller hat meinen Sohn knapp am Ohr verfehlt“, weint ein Rapidler und schnäuzt sich in seinen grün-weißen Schal mit der beliebten Aufschrift „Tod und Hass dem FAK“. „Danke, dass du das mit uns teilst“, skandieren die restlichen 49 Teilnehmer brüllend. „Bevor sie uns das Bier abdrehen, vertrag ma si lieber”, sagt sein lila vermummter Sitznachbar und hält ihm versöhnlich die Hand hin. Als dieser sie ergreift, zieht er ihn nahe an sich und flüstert leidenschaftlich: „Hau i da halt in da U-Bahn in de Goschn.“

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