Letzte Generation Kleber - © APA/GEORG HOCHMUTH

Die „Letzte Generation Österreich" sagt Klebewohl

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Die „Letzte Generation Österreich“ stellt ihren Aktivismus ein. Ein Rückblick im Klebstoffnebel.

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Die „Letzte Generation Österreich“ stellt ihren Aktivismus ein. Ein Rückblick im Klebstoffnebel.

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Es ist das Abschiedskleben der „Letzten Generation Österreich“ und es ist fast vorbei. Die meisten Mitkleber wurden schon zu einem tosenden Hupkonzert von zwölf Kilometern Stau feierlich abgeführt. Eine sitzt noch da, die letzte Person der Letzten Generation, wie sie leimt und klebt. Ein letztes Mal nimmt sie einen tiefen Zug vom Klebstoff und statt des Verkehrs ziehen plötzlich Erinnerungen an ihr vorbei: genüsslich im aufblasbaren Pool am Ring vorm Parlament treiben, ganz nah in ein spuckendes, wutrotes, FPÖ-blaues Gesicht schauen und sehen, wie die Äderchen in den Augen platzen. Da könnte man ja fast nostalgisch werden. „Geht's in Oasch!“, kreischt eine ältere Frau und reißt sie aus dem Klebernebel wieder zurück in die Realität auf der flimmernd heißen Autobahn.

Noch heute, während die UHU-Aktien in den Keller rasseln, werden diese Leute grimmig am Stammtisch auf den Untergang der Letzten Generation anstoßen. „Endlich ist der Spuk vorbei!“, werden sie rufen, das Abgas aus den Lungen husten und sich am UV-Melanom kratzen. Mit dem Nagellackentferner tropfen ein paar Tränen auf den Asphalt. Sie verglühen sofort. Dann wird auch die Letzte der Letzten abgeführt. Klebewohl, heiße Welt.

Dieser Artikel ist unter dem Titel „Klebewohl“ in der Printausgabe der FURCHE vom 8. August 2024 erschienen.

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