Türkei - © Foto: Pixabay

Der Schweigefuchs als rechtsradikaler Wolfsgruß beim Türkei-Spiel

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Auf dem Wiener Rathausplatz verfolgen 14.000 Menschen das EM-Spiel zwischen Österreich und der Türkei, doch ein rechtsextremes Symbol sorgt für Aufsehen. Türkische Fans bejubeln Tore mit dem Schweigefuchs, der sich als Wolfsgruß entpuppt.

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Auf dem Wiener Rathausplatz verfolgen 14.000 Menschen das EM-Spiel zwischen Österreich und der Türkei, doch ein rechtsextremes Symbol sorgt für Aufsehen. Türkische Fans bejubeln Tore mit dem Schweigefuchs, der sich als Wolfsgruß entpuppt.

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14.000 Menschen schauen auf dem Wiener Rathausplatz das EM-Spiel von Österreich und der Türkei. Nachdem sich die Fans beider Länder in Rot kleiden, kann man die Zugehörigkeiten zuerst nur daran erkennen, wer ein Bier in der Hand hält. Und schon nach einer Spielminute daran, wer das 1:0 der Türken bejubelt. Vor dem Zuspitzer stehen zwei türkische Fans, die ihre Freude unterdrücken.

Der Schweigefuchs: Ein Symbol mit doppelter Bedeutung

Einer scheint dem anderen zu deuten: „Leise sein!“ Ein Zeichen des Respekts oder der Vorsicht, umzingelt von tausenden Österreich-Fans. Passend dazu formt er die Hand zum pädagogisch bekannten Schweigefuchs. Als der türkische Nationalspieler Merih Demiral sein zweites Tor ebenfalls mit einem lehrerhaften Schweigefuchs bejubelt, dämmert dem Zuspitzer: Das ist ein Wolf im Fuchspelz! Der Schweigefuchs war eigentlich der rechtsextreme, türkische Wolfsgruß. Auch beim letzten Türkei-Spiel vergangenen Samstag grüßte so mancher im Stadion mit dem Wolf – vielleicht ja den anwesenden türkischen Präsidenten Erdoğan.

Grotesk das Bild: Türkische Fans huldigen ihrem Beinahe-Autokraten mit einem rechtsradikalen Gruß – auf deutschem Boden. Der nächste Skandal ist freilich, dass sich irgendwelche Nationalisten UNSEREN Schweigefuchs kulturell aneignen. Was kommt als Nächstes? Erdoğan in Lederhose?

Dieser Artikel ist im Original unter dem Titel "Schweigefuchs" am 11. Juli 2024 erschienen.

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