Weihrauchfass - © Unsplash/Trnava University

Der Leib Crystal: Sonntagsmethe mit dem Waldviertler Drogenpriester

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Ein Waldviertler Priester hat sich des Versuchs geständig gezeigt, die Droge Crystal Meth herzustellen. Nun wird er seines Amtes enthoben. Ein Rückblick auf eine typische Gmündner Sonntagsmethe, die dem Wort „Transzendenz“ wohl eine neue Bedeutung verlieh.

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Ein Waldviertler Priester hat sich des Versuchs geständig gezeigt, die Droge Crystal Meth herzustellen. Nun wird er seines Amtes enthoben. Ein Rückblick auf eine typische Gmündner Sonntagsmethe, die dem Wort „Transzendenz“ wohl eine neue Bedeutung verlieh.

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Dicke Schwaden qualmen aus dem Weihrauchfass. Die Ministrantin hat gerade erst nachgelegt. Nach neun Stunden ekstatischer Predigt geht es in den Endspurt. Der Methdiener bereitet die Kommunion vor, die Menschen drängen sich vor dem Altar. Die Glocken dröhnen ihnen im Kopf, dabei sind sie extra auf Zimmerlautstärke eingestellt. „Der Leib Crystal“, verkündet der Priester und legt dem Gewinner des Gemenges etwas zögerlich ein kleines kristallines Etwas in die Hand.

Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Kristall

Die Rezeptur ist nämlich neu, und die Gmündner Gemeinde zeigt sich eher konservativ, was Veränderungen betrifft. Neues ist nicht gern gesehen, man bleibt seinen Gewohnheiten treu, so unorthodox diese auch sein mögen. Dafür lässt man sich nicht verurteilen. Wer ohne Sünde ist, werfe den ersten Kristall. Außerdem muss man ja irgendwie die Jugend zur Kirche bringen. Und die goldene Regel des Waldviertels wird immerhin nach wie vor eingehalten: Es wird alles regional und nachhaltig produziert.

Dieser Artikel ist am 31. Juli 2024 unter dem Titel „Der Leib Crystal" in der Printausgabe der Furche erschienen.

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