Petro-Maskulinität: Geölter Abwehrkampf

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Rund um die Verteidigung fossiler Geschäftsinteressen haben sich neue Identitäten und reaktionäre Allianzen herausgebildet.

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Rund um die Verteidigung fossiler Geschäftsinteressen haben sich neue Identitäten und reaktionäre Allianzen herausgebildet.

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Während der Planet sich erwärmt, umarmen neue autoritäre Bewegungen im Westen eine toxische Kombination von Klimawandelleugnung, Rassismus und Frauenfeindlichkeit.“ Das schrieb Cara Daggett von der Virginia-TechUniversität im Jahr 2018. Die Studie der amerikanischen Politikwissenschaftlerin erschien zu Beginn von Donalds Trumps erster Amtszeit als US-Präsident; sie trägt aber auch viel zum Verständnis der politischen Gegenwart im Superwahljahr 2024 bei. Der Titel: „Petro-Maskulinität: Fossile Brennstoffe und autoritäre Sehnsüchte“. Die These: Erdöl und Gas dienen auch dazu, moderne Identitäten zu formen. Für eine Energiepolitik, die künftig auf CO2 verzichten will, sei das ein großes Hindernis.

Was das konkret bedeutet, beleuchtet Christian Stöcker im Buch „Männer, die die Welt verbrennen“ (2024). Es dreht sich nicht um mit Wiener Schmäh begabten „Benzinbrüder“ á la Roland Düringer, sondern um mächtige und skrupellose Menschen, die ihr klimaschädliches Geschäftsmodell verteidigen. Ein zentraler Schauplatz sind die USA, wo die Republikaner und deren Spender „ihre Wählerschaft in eine Parallelrealität hineingelogen haben“, wie der deutsche Autor bemerkt. Im Hintergrund arbeite ein undurchsichtiges Geflecht aus Thinktanks, Stiftungen, Instituten und Fonds, die von der US-Öl- und Gasbranche finanziert sind.

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