"Cosi-fan-tutte" - © Foto: Wiener Staatsoper / Michael Pöhn

"Cosi fan tutte" an der Staatsoper: Darf’s ein bisschen anders sein?

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Mit einer problematischen „CosÌ fan tutte“ vollendet die Staatsoper ihren im Dezember 2021 begonnenen neuen Mozart-Da-Ponte-Zyklus.

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Mit einer problematischen „CosÌ fan tutte“ vollendet die Staatsoper ihren im Dezember 2021 begonnenen neuen Mozart-Da-Ponte-Zyklus.

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Mozart ist schwierig. Das weiß man. Erst recht seine „Così“. Seit acht Jahren stand dieser Zweiakter nicht mehr auf dem Programm der Staatsoper. Der von dem früheren Direktor Dominique Meyer angestrebte Mozart-Da-Ponte-Zyklus musste nach den auf wenig Gegenliebe stoßenden Neuproduktionen von „Le nozze di Figaro“ und „Don Giovanni“ abgebrochen werden. Wobei das bei diesem Zyklus ohnedies so eine Sache ist, denn Mozart und seinem genialen Librettisten Lorenzo da Ponte schwebte bei diesen drei Opern keineswegs ein solcher vor. Sie betrachteten diese Opern als Einzelwerke. Dennoch hat sich in den letzten Jahrzehnten diese Zyklusidee etabliert, die nicht nur bei den Salzburger Festspielen, sondern in zahlreichen Opernhäusern in immer wieder neuen musikalischen und szenischen Varianten gepflegt wird.

Meist setzt man für ein solches Unterfangen auf ein und dasselbe leading team, wie auch der gegenwärtige Wiener Staatsoperndirektor: Er hat dieses auf mehrere Spielzeiten verteilte, dreiteilige Projekt federführend seinem Musik­direktor Philippe Jordan und dem früheren Co-Direktor des Wiener Schauspielhauses wie Intendanten der Komischen Oper Berlin Barrie Kosky als Regisseur überantwortet. Dieser verortete „Don Giovanni“, der noch in der Coronazeit, damit ohne Publikum, im Dezember 2021 Premiere hatte, in einer Felslandschaft, machte Leporello zum ebenso testosterongesteuerten Alter Ego Don Giovannis, behandelte die Frauen bloß als Nebensache. Mit nicht gerade großen Stimmen wartete auch der erstmals im März 2023 über die Staatsopernbühne gehende neue „Figaro“ auf. Ihn ließ Barrie Kosky auf einer Art Puppenbühne ablaufen. Die in Kostüme der 1970er Jahre gekleideten Protagonisten fanden sich im Finale nicht wie erwartet in einem Park, sondern auf dem kargen Dachgarten eines Palais.

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