Eine fantastische Zugreise - Eine Zeichnung aus einem Kinderbuch.  - © lustration: Michael Roher / Tyrolia

Fantastische Zugreise: Sarah Michaela Orlovskýs und Michael Rohers neues Bilderbuch

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Das neue Bilderbuch von Sarah Michaela Orlovský und Michael Roher begeistert mit einer kreativen Zugreise voller bunter Figuren. Die Geschichte entfaltet sich über detailreiche Illustrationen, die sowohl Kinder als auch Erwachsene faszinieren.

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Das neue Bilderbuch von Sarah Michaela Orlovský und Michael Roher begeistert mit einer kreativen Zugreise voller bunter Figuren. Die Geschichte entfaltet sich über detailreiche Illustrationen, die sowohl Kinder als auch Erwachsene faszinieren.

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Um 9.25 Uhr von Osaka nach Kyoto fahren oder doch lieber erst um 11.01 Uhr den Zug von Zombiegrotte nach Hexenkessel-Geisterburg nehmen? Die Monitoranzeige auf dem Vorsatz bietet interessante Reisemöglichkeiten – hätte man die Wahl, könnte man sich nur schwer entscheiden. Das Thema des neuen Bilderbuchs von Sarah Michaela Orlovský und Michael Roher zieht sich nicht nur inhaltlich vom Cover bis zum Buchkern, auch formal wurde das Buch mit seinen aufgeschlagen 14 mal 57 cm an den Handlungsraum angepasst.

Eine fantasievolle Zugreise für Jung und Alt

Zum Beginn der Geschichte, die vorwiegend auf der Bildebene erzählt wird, zeigt sich ein buntes Gewimmel an zu den Bahnsteigen strömenden Figuren. Schärft man den Blick, so erkennt man unter den mit gelben, rosa, roten, blauen und schwarzen Buntstiften gezeichneten Gestalten viele reale – noch lebende oder bereits verstorbene – Persönlichkeiten, aber auch fiktive aus Büchern oder Kinderserien.

Während die Zielgruppe vermutlich zuerst Peppa Wutz oder das kleine Ich-bin-ich entdeckt, die älteren Geschwister Harry Potter oder den Märzhasen erblicken, finden die Vorlesenden unter den vielen Reisenden auch Amy Winehouse oder Sigmund Freud. Blättert man weiter, wird der Blick erstmals auf drei unbekannte Fahrgäste gelenkt. Ida, Chris und Emil – die, wie es die Initialen ihrer Namen verraten, in einen ICE steigen – sind die Handlungstreibenden dieser unterhaltsamen Reiselektüre. Und noch bevor der Zug Fahrt aufgenommen hat, nützen sie die Gelegenheit ihrer vermutlich ersten Reise ohne elterlicher Aufsicht, um den ohnehin schon bunten Haufen an Reisegästen aufzumischen.

Sie übernehmen das Bordtelefon und laden die Passagiere in erfundene Themenwaggons ein. Woraufhin sich Räuber Hotzenplotz und Kapitän Langstrumpf im Bordrestaurant beim Lesezirkel einfinden, oder die kleine Hexe auf ihrem Besen durch Waggon 22 fliegt, während unter ihr geturnt und getanzt wird. Im Waggon 24 versammeln sich alle schwarz gekleideten Passagiere – unter ihnen natürlich Darth Vader und Graf Dracula. Die dann aber gleich weiter in Waggon 25 zur bunten Kleidertauschbörse geladen werden. Wer sich beim Erkennen mancher Figuren schwer tut, wird in Waggon 26 bei dem Spiel „Pärchenfinden“ Hinweise an der Bordwand finden. (Weitere Informationen zu den Figuren und Zusatzmaterial bekommt man übrigens auch über einen QR-Code im Buch.)

Warum das Zugpersonal bis zum Zielbahnhof nicht eingreift und den Spaß unterbindet? Der Schaffner ist anderweitig beschäftigt: Über alle Buchseiten hinweg jagt er quer durch den ganzen Zug bis zur Erschöpfung einem entflogenen Papagei hinterher. Am Ende überlassen die drei Kinder dem Zugchef wieder das Bordtelefon und es heißt: „Wir verabschieden uns von unseren Fahrgästen und wünschen ihnen einen schönen Aufenthalt und eine gute Weiterreise.“

Dieser Artikel ist im Original unter dem Titel "Was für eine Zugreise!" am 4. Juli 2024 erschienen.

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