To The Moon.jp - © Sony

„To the Moon“ – Mission: Mond verkaufen

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Die romantische Komödie über die erste Mondlandung bietet mit Scarlett Johansson und Channing Tatum eine Starbesetzung auf.

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Die romantische Komödie über die erste Mondlandung bietet mit Scarlett Johansson und Channing Tatum eine Starbesetzung auf.

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Es gibt Filme, die einen historischen Kontext in die eigene Zeit übersetzen wollen – Brian Helgelands „Ritter aus Leidenschaft“ etwa, bei dem ein komplettes mittelalterliches Turnierstadion Queens „We Will Rock You“ anstimmt. Und andere, die umgekehrt ihr (kulturelles) Heil in der Vergangenheit suchen – so wie „Down with Love“, der Anfang der 2000er Jahre die Zeit von Doris Day und Rock Hudson wiederauferstehen lassen wollte. Und dann Produktionen wie „To the Moon“, die sich zu ihrem eigenen Unglück nicht entscheiden können.

Das Hochglanzprojekt der Apple Studios setzt sich schon im Vorspann zwischen die Stühle einer romantischen Komödie alter Schule und eines Tiefgangs, der neueren Datums sein möchte. Den Hintergrund bildet der Wettlauf ins All der 1960er. Die begnadete Vermarkterin Kelly (Scarlett Johansson) soll für die NASA tun, was deren Armee von Ingenieuren nicht kann: dem amerikanischen Volk den Mond verkaufen. Das macht sie auch – zum Missfallen von Startdirektor Cole (Channing Tatum), der als Ausbund an Rechtschaffenheit das genaue Gegenteil der quirligen, tricksenden Kelly ist.

Ein exaltierter Regierungsmann, ein noch exaltierterer Regisseur und ein leitender Ingenieur, der in wenigen Szenen zum Herz und zur Seele des Ganzen gemacht wird, sind das zusammengewürfelte Rahmenpersonal für dieses bemühte, keusche Zwitterwerk mit Screwball-Anwandlungen, das einen höchstens damit überraschen kann, welche Version von „Fly Me to the Moon“ am Ende gespielt wird – und nur eine Frage offen lässt: Warum wurde sein Titel hierzulande auf ein Motto aus dem Börsenslang geändert?

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