A Killer Romance.jp - © Constantin

„A Killer Romance“: Rechtschaffen morden?

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In Richard Linklaters Gaunerkomödie mimt ein vermeintlicher Auftragskiller am Tag den Professor für Moralphilosophie. Köstliches – und ganz und gar nicht seichtes – Sommerkino.

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In Richard Linklaters Gaunerkomödie mimt ein vermeintlicher Auftragskiller am Tag den Professor für Moralphilosophie. Köstliches – und ganz und gar nicht seichtes – Sommerkino.

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Die Wiener lieben Richard Linklater, seit dieser 1995 in „Before Sunset“ Ethan Hawke und Julie Delpy als One-Night-Liebespaar die Donaustadt erkunden ließ. Der texanische Regisseur hat filmisch aber viel breiteres Genre drauf: Er machte einen realen Schauspieler wie Keanu Reeves mit einer experimentellen Technik zur Animationsfigur („A Scanner Darkly“, 2006) oder setzte Regie-Titan Orson Welles ein Filmdenkmal („Ich & Orson Welles“, 2008).

Unvergesslich auch, dass Linklater in „Boyhood“ (2014) eine zwölf Jahre währende filmische Begleitung eines Buben zum jungen Mann genial fürs Kino in Szene setzte. Nun nimmt sich der Regisseur der Gaunerkomödie an und hat mit „A Killer Romance“, der bei den Filmfestspielen in Venedig für Furore sorgte, vordergründig auf einen zurzeit in vielen Filmen erfolgreichen Plot rund um einen Auftragskiller gesetzt.

Aber Linklater ist mitnichten einer filmischen Mode verfallen, sondern mit diesem Opus ist ihm ein Parforceritt an Leinwandkomödie gelungen, die an Hinterfotzigkeit und subtilen bis prallen Wendungen kaum zu überbieten ist.

Dazu kommt, dass „A Killer Romance“ auf einer wahren Geschichte aufbaut – nur den Mord, in den der Plot mündet, habe man dazuerfunden, erfährt der eingenommene Zuschauer im Nachspann: Gary Johnson, der 2022 verstorben ist, war nämlich der gefragteste Auftragskiller in Houston, der aber für die Polizei arbeitete und als Lockvogel Legionen von präsumtiven Mördern hinter Schloss und Riegel brachte, bevor sie zur Untat schreiten konnten.

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