Roberto Matta - Neben der Politik bestimmt die Faszination für Naturwissenschaften und Technik das Werk von <br />
Roberto ­Matta (1911–2002). ­Beeinflusst von Picasso bevorzugte er große Formate, kleiner das Werk „Babbo Napalm“, 1973, Öl auf Leinwand, 106 x 86 cm.  - © Foto: © Matta Archives

Roberto Matta: Visionen in großem Maßstab

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Seine Kunst sieht aus wie Science-Fiction, spiegelt aber politische und sozialkritische Themen wider. Eine Retrospektive im Kunst­forum Wien beleuchtet das beeindruckende Schaffen von Roberto Matta.

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Seine Kunst sieht aus wie Science-Fiction, spiegelt aber politische und sozialkritische Themen wider. Eine Retrospektive im Kunst­forum Wien beleuchtet das beeindruckende Schaffen von Roberto Matta.

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Weltraumschrott, der in Farbwolken umherschwebt. Apokalyptisch anmutende Szenen. Futuristische Flugobjekte. Neue Galaxien, die bedrohlich wirken. Vorbilder für Science-Fiction-Filme und Utopien: Das alles findet man in Roberto Mattas oft monumentalen Bildern. Das Kunstforum Wien widmet dem zwischen Surrealismus und abstraktem Expressionismus wandelnden Künstler eine große Retrospektive. „Einen der visionärsten Maler des 20. Jahrhunderts“ nennt ihn Direktorin Ingried Brugger, die die Schau selbst kuratiert hat. Seine Motive wirken oft wie ein aus den Fugen geratenes und aus Fragmenten einer explodierenden Welt zusammengefügtes Universum. Biomorphe Formen schwirren in den von ihm erzeugten Räumen herum. Den Surrealismus, den er am Anfang seiner Karriere betrieb, führte er bald weiter. Ihm ging es weniger um eine Traumwelt, sondern um eine alternative zeitlich-räumliche Realität.

Aus Chile stammend, zog er 1934 nach Paris, wo er mit Le Corbusier zusammenarbeitete und den Surrealismus kennenlernte. Nach seinem Umzug nach New York fand er rasch Anschluss an die dortige Kunstszene, sein Einfluss prägte die Entwicklung des abstrakten Expressionismus nachhaltig mit, dort begegnete er Jackson Pollock, Robert Motherwell und anderen. Gleichzeitig blieb er stets ein Einzelgänger – und seine Malerei immer gegenständlich.

Ein wichtiges Vorbild war für ihn Pablo Picasso. 1937 arbeitete er als Assistent für den spanischen Pavillon auf der Weltausstellung in Paris – und sah dort „Guernica“. Dies brachte auch Matta auf große Formate, gleichzeitig bestärkte es ihn darin, dass Kunst politisch ist. „Er war damals fast täglich in Picassos Atelier und sah, wie Picasso einerseits das riesige Format bewältigte und andererseits gesellschaftliche Themen auf den Punkt brachte. Das alles beeinflusste ihn sehr“, so Brugger, während sie vor einem zehn Meter breiten Bild steht.

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