Josef Hader: "Die Menschen am Land sind nicht böser“
Der Kabarettist, Schauspieler und Regisseur Josef Hader über seinen neuen Film „Andrea lässt sich scheiden“, den – vermeintlichen – Gegensatz zwischen Stadt und Provinz, wütende Bauern, die ÖVP und seine Sorge um die Demokratie.
Der Kabarettist, Schauspieler und Regisseur Josef Hader über seinen neuen Film „Andrea lässt sich scheiden“, den – vermeintlichen – Gegensatz zwischen Stadt und Provinz, wütende Bauern, die ÖVP und seine Sorge um die Demokratie.
Eine Dorfpolizistin, verkörpert von Birgit Minichmayr, ist die Hauptfigur in Josef Haders zweiter Regie-Arbeit „Andrea lässt sich scheiden“, die am 23. Februar in Österreichs Kinos kommt. Wie typisch ist der Fall einer Frau, die der Provinz den Rücken kehren will? Wie groß ist der gesellschaftliche und politische Culture Clash zwischen Stadt und Land wirklich? Und wo liegt in Zeiten wie diesen das eigentliche Problem? DIE FURCHE hat Hader zum Gespräch gebeten. (Hier das vollständige Interview im FURCHE-Podcast)
DIE FURCHE: Herr Hader, die heimliche Hauptdarstellerin in Ihrem neuen Film ist die Provinz. Warum?
Josef Hader: Ich hab Lust gehabt, mich mit dem Land zu beschäftigen, weil ich von dort stamme und die ersten 20 Jahre meines Lebens dort verbracht habe. Und ich hab auch immer noch Kontakt dorthin: Mein Bruder hat den Bauernhof übernommen. Nach der „Wilden Maus“, in der es um Menschen in der Stadt gegangen ist, wollte ich mir den anderen Mikrokosmos anschauen, der mich stark geprägt hat. Da hab ich mir dann gleich gedacht: Eine Frau ist als Hauptfigur viel besser! Die hat mehr Schwierigkeiten als ein Mann, wenn sie selbstbestimmt leben möchte. Im Verhältnis von Frauen und Männern ist am Land ja nicht so viel weitergegangen, zumindest hab ich diesen Eindruck, wenn ich bei Kollegen aus der Volksschule zu Geburtstagsfeiern eingeladen bin.
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