Gewalt gegen Frauen: Was passiert nach dem Notruf?
Wenige Frauen, die Beziehungsgewalt erleben, suchen bei Behörden oder Beratungsstellen um Hilfe. Ein Grund: die Angst vor dem, was nach dem Notruf passiert. Doch was geschieht im besten Fall? Drei fiktive - aber realitätsnahe - Szenarien.
Wenige Frauen, die Beziehungsgewalt erleben, suchen bei Behörden oder Beratungsstellen um Hilfe. Ein Grund: die Angst vor dem, was nach dem Notruf passiert. Doch was geschieht im besten Fall? Drei fiktive - aber realitätsnahe - Szenarien.
Laut Statistik Austria wenden sich nur knapp 17 Prozent der von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen an die Polizei, rund 13 Prozent an Unterstützungseinrichtungen gegen Gewalt. Das Zögern hat viele Gründe, wie etwa die Sorge, durch den Hilferuf eine unaufhaltbare Kettenreaktion auszulösen. Manche möchten ihren Partner nicht in Schwierigkeiten bringen, andere fürchten eine Gewalteskalation.
Akute Notsituationen erfordern entschiedenes Vorgehen von Exekutive, Beratungsstellen und Justiz. Gleichzeitig kennen die Menschen, die im Opferschutz tätig sind, die familiären, emotionalen und finanziellen Ambivalenzen, mit denen Betroffene ringen. „Wir entscheiden nicht über den Kopf der Klientinnen hinweg,“ versichert Nicole Krejci, Geschäftsführerin des Gewaltschutzzentrums Wien: „Wir sehen die Frauen als selbstständige, eigenverantwortliche Menschen, die Information und Unterstützung brauchen.“ Auch für Opferanwalt Moritz Winter, der Betroffene in Strafverfahren vertritt, spielt Aufklärung eine zentrale Rolle. „Zu wissen, was sie vor Gericht erwartet, macht für die betroffenen Frauen einen großen Unterschied“, erklärt er. Maja Markanović-Riedl, Co-Geschäftsführung der Autonomen Österreichischen Frauenhäuser, betont, dass Frauen sich anonym und vertraulich melden können, auch wenn sie unsicher seien, ob sie an der richtigen Stelle sind.
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