Pointenfeuerwerk trotz fehlender Kantigkeit

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Der erste brachte ein wenig Originalität ins Spiel, der zweite hat jetzt einen Ruf zu verlieren: Wenig überraschend verlagert sich die Animationskomödie "Ich - Einfach unverbesserlich 2“ in Richtung jener Punkte, die beim Vorgänger besonders gut angenommen wurden. Das bedeutet vor allem ein Mehr von den Minions, jenen knallgelben, pillenförmigen, Kauderwelsch plappernden Helferleins, die nun auch unabhängig von ihrem Boss Gru herumwuseln.

Als Bösewicht im Ruhestand wird dieser wiederum von der Anti-Schurken-Liga angeworben, die neueste Bedrohung für die Welt aufzuspüren. Irgendwo in einem Einkaufszentrum soll sie sich verstecken. Die erste Gefahr jedoch, die Gru dort entdeckt, ist der Bursch mit dem wilden Haarschopf, in den sich seine Älteste verschaut. Allzu tiefe Fragen über das Alleinerzieherdasein und manche Schwierigkeit, sich dem anderen Geschlecht zu nähern, blockt die Gangsterjagd ab, wenn sie sich stattdessen bauchlinks ins humoristische Chaos stürzt. Die vielen kleinen, Pointen machen die Fortsetzung erneut zu einer sehr munteren Angelegenheit.

Was ihr fehlt, ist lediglich die ursprüngliche Kantigkeit: Gegen die Schurken der realen Welt wird in "Ich - Einfach unverbesserlich 2“ nicht mehr geätzt, bei seinen Gags der leichte, erfrischende Anflug von Rücksichtslosigkeit zurechtgestutzt. Auf diese Weise ist er beides: witziges Wiedersehen und braver Teil des Establishments.

Ich - Einfach unverbesserlich 2 (Despicable Me 2)

USA 2013. Regie: Pierre Coffin, Chris Renaud. Universal. 98 Min.

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