Der Nino aus Wien - © picturedesk.com / Johannes Ehn

"Endlich Wienerlieder": Raunzen kann so schön sein

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Mit „Endlich Wienerlieder" bekennt sich Der Nino aus Wien offen zu einem Genre, dem der Pop lange mit Skepsis gegenübergestanden ist. Aber seit etwa 2010 ist das Wienerlied ein selbstverständlich respektierter Bestandteil hiesigen Pop-Schaffens.

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Mit „Endlich Wienerlieder" bekennt sich Der Nino aus Wien offen zu einem Genre, dem der Pop lange mit Skepsis gegenübergestanden ist. Aber seit etwa 2010 ist das Wienerlied ein selbstverständlich respektierter Bestandteil hiesigen Pop-Schaffens.

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Es mutet ein bisschen an wie Eulen nach Athen tragen. „Endlich Wienerlieder" nennt Nino Mandl, bekannt als Der Nino aus Wien und als Autor und Interpret impressiver Klassiker wie „Du Oasch", sein neues Album. Ein etwaiger „Nona-Effekt“ ist der Tatsache geschuldet, dass Mandl, der sich entgegen seiner landläufigen, verengten Darstellung als „Dialektsänger" zwar häufig, aber keineswegs ausschließlich der Wiener Mundart als Gesangssprache bedient hat, seit langem schon mit dem Wienerlied in Verbindung gebracht worden ist.

Nüchtern betrachtet ist „Endlich Wienerlieder" nicht mehr „Wienerlied" als bisherige Longplayer des 37-jährigen Sängers, Songschreibers und Gitarristen, der sich seit einiger Zeit auch als Literat betätigt. Wie sämtliche seiner Alben seit 2009 von der bewährten Begleitband aus Raphael Sas (Gitarre), pauT (Bass, Klarinette) und David Wukitsevits (Schlagzeug) begleitet, ist es mit einer Mischung aus Dialekt und Schriftsprache, aus sparsam-subtil arrangierter Liedermacherei und bisweilen durchaus heftigem Rock am ehesten dem selbstbetitelten Longplayer „Der Nino aus Wien" von 2018 verbunden, der als ein repräsentativer Querschnitt für Mandls Schaffen gelten kann.

Seit jeher Wiener Luft

„Endlich Wienerlieder" ist bisweilen eigenwillig in Szene gesetzt wie etwa im burlesken Arrangement von „Waschechter Weana", aber klassischen musikalischen Determinanten des Wienerlieds begegnet man hier eher selten. Anders ist das zweifelsohne bei den Texten - aber die haben bei Mandl seit jeher Wiener Luft geatmet und scheren solchermaßen auch nicht dramatisch aus dem Kanon seines Werks aus.

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