Handy, Surfen, Bett, Nachts, Zocken, Mobile Phone, Smartphone - © Foto: iStock/gorodenkoff

Wirklich ,Digital only'?

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Niemandem soll die Freiheit genommen werden, unbegrenzt digitale Geräte zu verwenden. Doch der Zwang zu ihrer Nutzung führt zu einem Ende der Aufklärung. Ein persönlicher Einwurf.

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Niemandem soll die Freiheit genommen werden, unbegrenzt digitale Geräte zu verwenden. Doch der Zwang zu ihrer Nutzung führt zu einem Ende der Aufklärung. Ein persönlicher Einwurf.

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John von Neumann, mathematisches Jahrhundertgenie, das für die US-Armee gegen Ende des Zweiten Weltkriegs die Architektur für elektronische Rechenmaschinen konstruierte, wäre heute bass erstaunt, wie sehr die von ihm erfundene Digitalisierung alle unsere Lebensbereiche durchdringt. Sie macht regelrecht süchtig. Nicht bloß die sie nützenden Menschen, auch Firmen, Organisationen und staatliche Behörden. Auch ich gestehe, die Sucht zu kennen: Diese Sätze schreibe ich etwa nicht mit Feder auf Papier, sondern drücke virtuelle Tasten meines Smartphones. Auch ich lasse mich gerne verführen. Denn das Schreiben erfolgt schnell, scheinbar problemlos, mit dem eingebauten Rechtschreibprogramm vermeintlich sicher und unvergleichbar bequem.

Doch ich habe wenigstens zwei Ausreden parat: Erstens beherrsche ich noch die Handschrift. Der Computer ist bloß angenehmer Ersatz, zu sehr vertraue ich ihm nicht. Zuweilen genieße ich es, auf echtem Papier mit echter Tinte zu schreiben. Und zweitens weiß ich darum Bescheid, dass im Digitalen nichts wirklich echt, sondern alles simuliert ist, dass die Digitalisierung Wirklichkeit durch Schein ersetzt.

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