Otto Friedrich - © Foto: DIE FURCHE

Otto Friedrich: Die bleibende FURCHE-Instanz

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Der langjährige Religions-, Medien- und Filmredakteur sowie stellvertretende Chefredakteur, Otto Friedrich, verabschiedet sich in den (Un-)Ruhestand – und bleibt der FURCHE weiter als Kolumnist und Autor erhalten.

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Der langjährige Religions-, Medien- und Filmredakteur sowie stellvertretende Chefredakteur, Otto Friedrich, verabschiedet sich in den (Un-)Ruhestand – und bleibt der FURCHE weiter als Kolumnist und Autor erhalten.

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Pathos ist seine Sache nicht. Von einer „Ära“ zu sprechen, würde er sich verbitten. Und doch ist es eine Zäsur, wenn Otto Friedrich, langjähriger Redakteur für Religion, Film und Medien sowie stellvertretender Chefredakteur, nach 27 FURCHE-Jahren und nunmehr 65-jährig in den Ruhestand tritt. Dies verstört umso mehr, als kaum ein anderer Kollege so produktiv „unruhig“ und prägend war und ist wie er. Sein Output ist einzigartig, ebenso seine Professionalität, Intellektualität und Streitbarkeit. Ob Kirchenpolitik, Medienpolitik, Demokratiepolitik oder Filmkritik: Otto Friedrichs Wort hat Gewicht.

Wie breit gelagert seine Expertise und sein Interesse sind, zeigt ein Blick in den FURCHE-Navigator. Der erste Text von Otto Friedrich stammt aus dem Jahr 1996, als der promovierte Chemiker – damals noch Programmdirektor des Bildungshauses Wien-Lainz, heute Kardinal-König-Haus – über den lutherischen Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer schreibt. Ein knappes Jahr später, im März 1997, holt der damalige Chefredakteur, Heiner Boberski, den pointierten Schreiber und intellektuellen Feuerkopf als neuen Religions-Redakteur in die FURCHE-Redaktion. Friedrichs Einstands-Text wird eine Glosse zur Rechtschreibreform: „Schreibung im Gerede“, lautet ihr Titel. Über die Jahre wird er dieses journalistische Genre in der FURCHE mit großer Leidenschaft und sprachlicher Raffinesse bespielen.

Nichts weniger als eine Instanz wird der Religionsjournalist Otto Friedrich mit seinen Analysen und Leitartikeln zu den Missständen innerhalb der katholischen Kirche. ofri regt auf – und das ist gut so. „Schön- oder kleinreden geht bei Otto Friedrich nicht“, beschreibt ihn der langjährige FURCHE-Autor Andreas R. Batlogg. „Beliebt macht man sich damit nicht. Man wird damit aber zu dem, was man ,Gewissen‘ nennt.“

Zugleich stets die demokratiepolitischen Zeitläufte mitzudenken und mit der Welt der Medien und des Films in Verbindung zu bringen, das macht den besonderen journalistischen Zugang Otto Friedrichs aus. Dass er künftig mehr Zeit als bisher haben möge, seiner cineastischen Leidenschaft zu frönen, das ist ihm zu wünschen. Dass er der FURCHE weiterhin als Filmkritiker, Autor und Kolumnist der 14-tägig erscheinenden Rubrik „Zeit-Weise“ erhalten bleibt, ist ein Glück. Danke für alles, lieber Kollege – und ad multos annos!

Navigator - © Die Furche

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