Wenn TikTok und Co. mit ihren Algorithmen den Diskurs dominieren: Auch Medien können eine Gefahr für die Medienfreiheit sein. Es sind dennoch die Medien, die dem entgegenhalten müssen.
„What a Feeling“ ist queer, köstlich, spritzig. Kat Rohrer gelingt in ihrem Langspielfilmdebüt ein österreichisches Feelgood-Movie zu einem hierzulande noch wenig beackerten Filmthema.
Er – Adoptivnachfahre von Sigmund Freud, Franz Kafka, Ingmar Bergman – ist 88. Mit „Ein Glücksfall“ kommt sein 50. Film ins Kino. Woody Allen hat filmisch seine Zeit geprägt wie kaum ein anderer Regisseur. Ein Abgesang.
Die „unendliche Würde“ des Menschen will "Dignitas infinita" beleuchten. Das scheitert, weil das jüngste Vatikan-Dokument blind gegenüber dem Versagen der katholischen Kirche bleibt.
„Favoriten“, der Diagonale-Eröffnungsfilm von Ruth Beckermann, bildet einen dokumentarisch-politischen Eckpunkt heimischen Filmschaffens. Ein zweiter Eckpunkt ist Anja Salomonowitz’ Maria-Lassnig-Biopic „Mit einem Tiger schlafen“, das formal und ästhetisch atemberaubend neue Wege beschreitet.
Ein Konzept scheinbarer Gegensätze – nach innen und gleichzeitig nach außen, das heißt Öffnung der Diagonale zu internationalen Filmen: Das hat sich das Leitungsduo fürs Festival des österreichischen Films vorgenommen. Claudia Slanar und Dominik Kamalzadeh im FURCHE-Interview.
Warum die Passionserzählungen auch politische Botschaften in Bezug auf die Aufhetzung von Massen transportieren. Und was das mit einer abgebrochenen Installation im Wiener Stephansdom zu tun hat.
Die protestantische US-Theologin Linn Tonstad ist eine der führenden Vertreterinnen queerer Theologie. Im FURCHE-Gespräch erläutert sie dazu: „Ein queeres Gottesbild besteht darin, darüber nachzudenken, was Gott an einem fremden Ort, auf eine ungewohnte Art wäre.“
Der Prozess Jesu ist auch ein Thema für die juristische Forschung. Raoul Kneucker und Manfried Welan gehen in einem Essay von zwei Texten Hans Kelsens aus, um Pilatus’ Fragen an Jesus im Heute zu diskutieren.
„Die Unschuld“: Regiemeister Hirokazu Kore-eda kehrt filmisch nach Japan zurück - und erzählt dieselbe Geschichte aus dem Blickwinkel dreier Protagonisten.
Seit elf Jahren steht Korbinian Birnbacher dem Stift St. Peter in der Stadt Salzburg als Erzabt vor. Ein Gespräch übers (Kloster-)Leben nach den Weisungen des heiligen Benedikt.
Fordert Franziskus die Ukraine zur Kapitulation auf? Auch wenn hier auf ein Interview einmal mehr ein übliches Empörungsritual folgte: Die Position des Papstes zur Ukraine bleibt prekär.
Erinnerungen an Kardinal König, dessen Todestag sich am 13. März zum 20. Mal jährt. Fast sechs Jahrzehnte – von 1946 bis 2004 – währte seine Verbundenheit mit der FURCHE.
Veronika Franz’ und Severin Fialas exzeptioneller Film "Des Teufels Bad", für den Kameramann Martin Gschlacht soeben den Silbernen Bären der Berlinale errang, kommt ins Kino.
Dem rumänischen Regisseur Radu Jude gelingt mit „Erwarte nicht zu viel vom Ende der Welt“ ein filmischer Geniestreich, der auch Österreich einiges ins Stammbuch schreibt.
Auch wenn die Narrative über den 12. Februar 1934 nicht deckungsgleich sind: Es wäre höchst an der Zeit, sich politisch damit zu beschäftigen und die Folgen für heute zu bedenken.
An seinen Grenzen endet Europas Menschlichkeit. Kaum ein Spielfilm „dokumentiert“ dies so eindrücklich wie Agnieszka Hollands Flüchtlingstragödie „Green Border“.
Der semidokumentarische Film von Paloma Schachmann und Leandro Koch hält nicht, was der Titel vorgibt, entpuppt sich aber als faszinierendes Roadmovie.
Im katholischen Mainstream ist „Gender“ eine „ideologische Kolonisierung“, die bekämpft werden muss. Der Theologe Gerhard Marschütz hält in seinem neuen Buch dagegen.
Hannah Herzsprung ist nun erneut in die Rolle der Jenny von Loeben geschlüpft und überzeugt ihr Publikum im Filmdrama "15 Jahre", der Fortsetzung von "Vier Minuten".
Ödipus-Kid in der Pariser Vorstadt: Mit „Im letzten Sommer“ meldet sich Altmeisterin Catherine Breillat nach zehnjähriger Regiepause noch einmal im Kino zurück.
Rom rudert in Bezug auf die Segnungen gleichgeschlechtlicher Paare zurück. Die Glaubenshüter der katholischen Kirche verschlimmbesserten ihr eigenes Dokument dazu.
Kardinal Giovanni Angelo Becciu (75) wurde im vatikanischen Finanzstrafverfahren zu fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Er berief gegen das Verdikt.
Alice Rohrwacher erzählt in „La chimera“ vom sehnsuchtszerfressenen Arthur, der durch eine besondere Gabe antike Artefakte in Mittelitalien aufspüren kann. Ein Märchen von einem Film.
Die katholische Kirche ermöglicht Segnungen für „Paare in irregulären Situationen und gleichgeschlechtliche Paare“. Anmerkungen zur überraschenden Post aus dem Vatikan.
Nicht nur Feste wie Weihnachten, auch kollektive Traumata wie der 7. Oktober prägen das kulturelle Gedächtnis. Die Kulturwissenschafterin Aleida Assmann über Erinnern, Vergessen – und die Notwendigkeit, in der Historie auch andere Perspektiven wahrzunehmen, um Polarisierung zu entkommen.
Langsam, bedächtig entrollt Wim Wenders in seiner neuen Tokio-Hommage „Perfect Days“ eine einnehmende Philosophie des Glücks. Und bietet Hauptdarsteller Koji Yakusho eine Bühne zum Brillieren.
Eine wirklich schöne Bescherung im Kino: „Wonka“ lässt die Kinderbuchfiguren von Roald Dahl auf der Leinwand neu erstehen – und zeigt Timothée Chalamet als schauspielerischen Tausendsassa.
Vier Bücher: Kritische Spurensuche nach Dorothee Sölle (1929–2003). Auseinandersetzung mit der Ambivalenz des Helfens. Ausgewähltes aus dem christlichen Gebetsschatz. Brillante Kirchendiagnose.
Einmal mehr zeigt sich, dass das Pontifikat von Franziskus von verstörenden Mehrdeutigkeiten geprägt ist – ein Prozess, der längst auch andere Institutionen erfasst hat.
„Tótem“: Der mexikanischen Regisseurin Lila Avilés gelingt in ihrer filmischen Groteske eine subtile Annäherung an soziale und familiäre Verhältnisse in ihrem Land.
Vom 27. bis 30. November kommen in Wien Ordensleute zu ihren jährlichen Tagungen zusammen. Die Ordensfrau Martha Zechmeister ist eine der Referentinnen. Einsatz für Menschen am Rand ist eine der vordringlichen Aufgaben dabei.
Die Absetzung des katholischen Bischofs Joseph E. Strickland in Texas hat mehr mit der Weltlage und dem globalen Erstarken des Autoritarismus zu tun, als man vermuten würde.
Allerseelen. Der Tag des christlichen Totengedenkens ist hierzulande auch der dritte Jahrestag des islamistischen Attentats von Wien. Unversehens sind die Ereignisse von 2020 wieder präsent – der Krieg in Nahost lässt die Terrorgefahr in Europa neu real werden. Auch der dieswöchige FOKUS „Weggesperrt“ zur Frage, ob Gefängnisse Probleme der Gesellschaft lösen, thematisiert, ob staatliche Verwahrung Terrorismus und Radikalisierung hinanhalten können. Haft kann für Präventionsarbeit durchaus vorteilhaft sein, meint da Deradikalisierungsexperte Moussa Diaw. Daneben behandelt der
Von den Hamas-Brutalitäten des 7. Oktober gibt es kaum Bilder – im Gegensatz zu Zerstörungen in Gaza. Das führt zu einem fatalen Ungleichgewicht in der Wahrnehmung des Geschehens.
2021 berichtete die FURCHE über antijüdische Glasfenster aus den 1960er Jahren in der evanglischen Pauluskirche in Wien-Landstraße. Nun wurden die anstößigen Darstellungen verhüllt.
Für Ruth Beckermann läuft beim Versuch, mit der Vergangenheit die Gegenwart zu bewältigen, vieles schief. Nach Überzeugung der Dokumentarfilmerin bewirkt nur eine aktivistische und militant engagierte Auseinandersetzung etwas.
Martin Scorsese liefert mit 80 mit „Killers of the Flower Moon“ erneut ein Meisterwerk ab. Leonardo DiCaprio und Robert De Niro performen Bösartigkeit hinter der Maske der Gutwilligkeit.
Der 7. Oktober 2023 hat in Israel – wie für die ganze jüdische Welt – Grundsätzliches verändert, meint Liliane Apotheker, Expertin für den jüdisch-christlichen Dialog, im Gespräch.
Die Ereignisse in Nahost überschlagen sich. Lösungen des Konflikts scheinen ferner denn je. Dennoch: Will sich Europa einbringen, ist nachhaltige Abkehr vom Antisemitismus unabdingbar.
Der 7. Oktober 2023 hat in Israel wie für die ganze jüdische Welt Grundsätzliches verändert, meint Liliane Apotheker, Expertin für den jüdisch-christlichen Dialog, im Gespräch mit Religions-Redakteur Otto Friedrich.
Walter Schaffelhofer gehört zu jener Generation, die durchs Konzil geprägt wurde. Und war ein wesentlicher Mitgestalter und Sozialpartner der heimischen Medienpolitik.
Margarethe von Trotta erzählt in „Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste“ von der toxischen Beziehung zwischen Ingeborg Bachmann (1926–73) und Max Frisch (1911–91) sowie der Afrikareise mit Adolf Opel (1935-2018).
Die Rufe nach Reformen in der katholischen Kirche sind übergroß. Desgleichen die Probleme, die anzugehen – und zu lösen sind. Anmerkungen zum Beginn der Weltsynode in Rom.
Der Verfassungsgerichtshof (VfGH) steht nicht das erste Mal vor der Aufgabe, Medienpolitik machen zu müssen. Vor Jahresfrist kippte er bekanntlich die GIS-Gebühr – was zur Einführung einer Haushaltsabgabe ab 2024 und einem neuen ORF-Gesetz führte, das auch wegen der dem ORF eingeräumten Online-Möglichkeiten – gelinde gesagt – nicht unumstritten ist. Nun mussten sich die Verfassungsrichterinnen und -richter mit einer Beschwerde aus dem Burgenland befassen, welche den politiknahen Bestellungsmodus der ORF-Organe (Stiftungsrat, Publikumsrat) zum Inhalt hat. Salopp gesagt geht es um
"A Boy’s Life“: Daniel Chanoch, heute 91, erzählt, wie ihm die Nazis die Kindheit raubten. Damals war er neun Jahre alt, damals besetzten die Deutschen Litauen – und ein kindlicher Leidensweg begann. Oral History, die man im Kino gesehen haben muss.
Anfang September machte „Kurz – Der Film“ politisch Furore. Nun kommt der Gegenentwurf „Projekt Ballhausplatz“ ins Kino. Beide mehr ein Fall für den Medienbeobachter, nicht den Filmkritiker.